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Sommerschnittkurs am 23.06.2018

Bei sonnigem Wetter trafen sich die Interessierten – einschließlich zweier Bürgermeisterkandidaten- im Bonholz:

Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorsitzenden, Klaus Wölfl, übernahm Uwe Kesel die fachliche Einführung in die Thematik und erläuterte die moderne und doch schon seit mehr als einem Jahrhundert bekannte Technik des Sommerschnitts.  Konkret führte er Grundlagen und Unterschiede der drei Techniken Reisen, Schneiden und Pinisieren aus.

Beim Reisen geht es darum, Wassergeschosse wegzureisen und damit auch gleich die schlafenden Augen im Bereich des Astansatzes zu entfernen. Die Wundheilung ist im Sommer besser als im Winter. Der Name Juniriss kommt vom Durchführungszeitraum: danach wird es zu holzig und die Zweige können nicht mehr gerissen werden.


Der Sommerschnitt erfolgt mit den gleichen Werkzeugen und Regeln wie im Winter, astnah abschneiden, Durchführungszeitraum Juni – September des Jahres.
Hintergrund für die Pflegemaßnahmen im Sommer ist, dass der Baum im Herbst Energie für das kommende Jahr in der Wurzelmasse einlagert und der Umfang dieser Energie dem Umfang des vorhanden Baums entspricht. Da dieser durch den Sommerschnitt reduziert wird, wird weniger Energie eingelagert und das Wachstum des Baumes beruhigt. Daraus folgt, dass der Sommerschnitt für starkwachsende Bäume sinnvoll ist. Schwachwachsende Bäume sollten im Winter geschnitten werden.

Durch den Sommerschnitt wird auch die Belichtung der Früchte verbessert und bspw. der für die Krankheit „Stippe“ verantwortliche Calciummangel vermieden. In diesem Jahr kann im Zuge des Sommerschnitts auch die häufig notwendige Ausdünnung vorgenommen werden. Nach dem Erntetotalausfall des vergangenen Jahres aufgrund des Frostes eine willkommene Arbeit.
Baum kann im Sommer gesteuert werden. Die natürliche Ausdünnung, der „Junifall“ ist inzwischen abgeschlossen.


Das relativ unbekannte Pinsieren besteht darin, bei Neuaustrieben nur die Triebspitze abzuknipsen. Dadurch wird die Energie dem hinteren Teil des Astes zugeführt und führt zu einer Ertragssteigerung.

An den vorhandenen Zier- und Obstgehölzen wurden die Ausführungen dann praktisch vorgeführt.

Heinz Joos führte im Folgenden die Ausführungen praktisch an Forsythie, Johannisbeeren, Kirschen und Apfelbäumen vor. Es ergaben sich lebhafte Diskussionen und Ausführungen zu den unterschiedlichen Details und Möglichkeiten bei welchem die drei Fachwarte, Uwe Kesel, Heinz Joos und Alfred Ruff – für Rückfragen und Erläuterungen zur Verfügung standen. Der intensive Austausch wurde dann beim gemütlichen Abschluss fortgesetzt.

 

 

 

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