Rundgang durch die blühende Natur am 23.04.2022

Zur ersten „normalen“ Vereinsveranstaltung seit zwei Jahren trafen sich die Interessierten an der Obsthalle auf der Reuth. Herr Alexander Weißbarth und seine Kollegin, Frau Theresia Hüttner-Münst kamen von der Kreisfachberatung für Obst- und Gartenbau des Landratsamtes. Die Fachberatung ist Ansprechpartner für Private, Vereine und Erwerbstreibenden in den Bereichen Schnitt, Pflanzenschutz und sonstige obst- und gartenbaulichen Themen. Auch die Fachwartausbildung ist in dem Fachbereich angesiedelt.

Herr Weißbarth führte bei den an der Halle stehenden alten Hochstammbäumen in die aktuelle Situation der Vegetation ein. Bei den Birnen ist die Blüte abgeschlossen und ein schöner Fruchtansatz zu sehen. Diesem Baum hat der Frost – im Gegensatz zu einigen anderen  - nicht geschadet. Auch der Frostspanner wurde bereits wieder gefunden. Die Populationen schwanken über die Jahre stark. Im Extremfall werden die Bäume komplett kahlgefressen. Die Bäume treiben dann, nach einem völligen Ernteausfall, im kommenden Jahr wieder aus. Dies führt bei den Bäumen zu einer starken Alternanz, d.h. im zweijährigen Wechsel starke und schwache Obstansätze. Diese Alternanz kann nur bedingt durch Ausdünnung während der Blüte zurückgedrängt werden.

Anhand praktischer Beispiele zeigten die Fachberater erfrorene Blüten und auch Fruchtansätze von Birnen, die bereits vom Forstspanner angefressen sind und deswegen im Erwerbsobstbau nur noch für Mostobst verwendbar wären.

In der angrenzenden Intensivobstanlage wurde auch das Geheimnis um den „Knubbel“ am unteren Stammende gelüftet: Die Bäume wurden veredelt, damit Größe und Wachstum gesteuert werden können. Auf eine schwachwachsenden Unterlage wird ein Trieb einer ertragreiche Sorte gesetzt. Die schwachwachsende Unterlagen führt zu niedrigen Bäumen, die immer angebunden werden müssen. Da nun von im Laufe der Jahre von  „oben“ mehr Energie zur Einlagerung in die Wurzel geschickt wird, als diese aufnehmen kann, bildet sich die Ausformung an der Veredelungsstelle.  

Nach gut einer Stunde endete der streckenmäßig kurze aber hochinteressante Rundgang wieder an der Obsthalle, wo der Nachmittag noch gemütlich ausklang.

Die Pflanzentauschbörse kam aufgrund weniger Teilnehmer nicht in Gang, die mitgebrachten Pflanzen finden nun im Schulgarten eine Verwendung.

 

 

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